Eine Wolke besteht aus folgenden Substanzen: Farbe, Musik, Geruch, Schlaf und Wasser. Manchmal regnet es etwas anderes als Wasser, was aber nur wenige Menschen bemerken. (Yoko Ono)

31.01.2011

Meine neue Freundin Carla

Im Grunde genommen ist mein Leben im Moment so ziemlich großartig. So war ich auch in den letzten Wochen immer unterwegs, immer was gemacht und selten im eigenen Bett gepennt. Hat alles viel Spaß gemacht, ist aber auch ermüdend. Also habe ich mir heute eine kurze Pause vom Leben gegönnt. Schön alleine unterwegs. Und da kam auch schon der Knick. Schlechte Laune, menno. Kann man mich nicht mehr mit mir selbst alleine lassen? Nein, das kann es nicht sein. Ich war schon immer eine von denen, die sich, wenn nötig, stundenlang alleine unterhalten können. Aber was ist es dann? Es muss wohl etwas mit diesem ewigem grauen Wetter, gepaart mit Erinnerungen an den letzen Sommer zu tun haben. Eigentlich habe ich ja nichts gegen ein Bisschen Grau, aber dieses scheint nicht mehr verschwinden zu wollen. Seit Wochen hängt es sich an den Himmel, an Wege und selbst die Pflanzen wirken weniger grün. Die Erinnerung an die schönen Tage, die ich in Parks und am Wasser verplempert habe, sind schon nicht mehr tröstlich sondern haben etwas von Arzt-Wartezimmerdrucken von Michel Angelos berühmten Händen, die man überall findet und die mich zwischenzeitlich bestenfalls nerven, aber garantiert nicht mehr erfreuen.
Doch glücklicherweise kenne ich das ideale Heilmittel gegen solche Winterdepression und hole meinen MP3-Player aus der Tasche (schließlich sind wir Kinder des 21ten Jahrhunderts auf alle Eventualitäten vorbereitet) und lasse meine neue Freundin Carla in mein Ohr singen. Nicht einmal eine Minute später hat sie mich schon inspiriert "I carry sun in a golden cup...". Was für eine schöne Idee! Danke Carla! Auf einmal fühlt es sich so an, als hätte auch ich eine goldene Tasse, in der die Sonne aufbewahrt wird. Gleich hier, in meiner Umhängetasche. Plötzlich ist der Reißverschluss kein gewöhnlicher Verschluss mehr, oh nein, sondern mein ganz persönliches Kleiderschrankportal in die wunderbare Welt Narnia oder Walhalla oder Miteelerde und ich spüre, wie die weiße Hexe vertrieben wird, zusammen mit dem grauen Gespenst, das sich so gemeiner Weise an meinen Rücken geheftet hat. Doch das Witzigste ist, auf einmal gefallen mir wieder stümperhafte Michel Angelo-Verschnitte.
In diesem Sinne: rein gehauen muchachos und muchachas
Das Wolenkind

26.01.2011

Memoiren einer bitteren alten frau

Rinderzucht
Meine lieben künftigen Landwirte und Landwirtinnen, ich habe beschlossen der Nachwelt zuliebe meine fortschrittlichen Viehzuchtpraktiken mitzuteilen.
Rinder sind unkomplizierte Lebewesen. Sie brauchen nicht viel und sind in der Regel äußerst arbeitswillig. Gerne verbringen sie Stunden um Stunden auf der Wiese um das Brutto-Inland-Produkt zu erhöhen. Von Natur aus etwas träge, sind sie dennoch mit ein paar einfachen Tricks recht simpel zu motivieren. Erstens müssen die Rinder das Gefühl haben, tatsächlich etwas von dem Mehrwert, den sie schaffen, abzubekommen, das erreicht man mit Vokabeln wie „Exportweltmeister“ oder „Wohlstandsrepublik“. Ein äußerst geschickter Landwirt versteht es auch, einen fiktiven Zusammenhang zwischen imaginären Steuersenkungen in der Zukunft mit der Arbeitskraft der Rinder zu bilden. Aber Vorsicht, ein solches Denkschema ist nicht einfach in den Kopf eines Rindes zu verankern, aber hat man es erst einmal erreicht, ist diese Motivationsmaßnahme ein Selbstläufer. Sie dürfen nicht vergessen, dass wir es mit Herdentieren zu tun haben, die, sobald jenes Gedankengut verankert ist, von ganz alleine solche unterdrücken werden, die sich nicht daran halten. Dieses Phänomen haben unsere Tierärzte schon in allen sozialen Schichten beobachten können. Man bringt die Kühe also dazu die stumpfsinnige Arbeit für den Landwirt zu leisten und es als ihre eigene Erfüllung anzusehen. Ein Geniestreich! Doch Vorsicht, wer nur auf den Herdenfaktor und Heucheleien vertraut, wird schnell eine Revolte erleben, denn Rinder sind Tiere, die einen gewissen Komfort benötigen. Hier müssen sie allerdings keine Angst vor Unkosten haben. Rinder sind in der Regel ungebildet und haben Ansprüche, die sich als gar nicht so extravagant erweisen, wie sie den Anschein haben. Hier gilt nämlich: Verpackung ist alles. Fangen wir beim Futter an. Rinder sind sehr wohl gewillt alle möglichen Abfallprodukte zu fressen, solange sie in buntes oder am besten goldenes Papier eingepackt sind. Auch in Sachen Unterhaltung sind Rinder äußerst einfach zufrieden zu stellen. Wie schon gesagt benötigen sie nur ein geringes Maß an Bildung. Mein persönlicher Tipp: Versehen sie ein Werk mit einem ansprechenden Label wie zum Beispiel „Mozart“ oder „Da Vinci“ und die meisten Rinder werden es als große Kunst akzeptieren, ohne jemals ihren wahren Wert zu erkennen. Wenn sie ein oder zwei Werke ihren Viechern bekannt gemacht haben, sollten sie der Meinung sein, sie wären gebildet und in der Regel nicht nach mehr schreien. Viel eher werden sie sich jede Art von Unterhaltung antun, die sie sich ausdenken. Seien sie kreativ! Vielleich müssen sich ein paar Rinder in einer Arena auf Leben und Tod bekämpfen oder es werden einige in den Dschungel geschickt, wo sie abstruse Erniedrigungen zur allgemeinen Heiterkeit hinnehmen müssen. Solch eine Unterhaltung kommt uns Landwirten vielleicht lächerlich vor, aber sie hilft den Rindern sich von ihrer Arbeit zu entspannen, ohne sie groß zu hinterfragen oder sich gar zu fragen, was hinter dem Stall liegt. Diese Gefahr sollten sie nie unterschätzen, denn Rinder, die anfangen Fragen zu stellen sind gefährliche Wesen. Wir haben es hier mit den abscheulichsten, widerlichsten und gemeinsten Kreaturen zu tun, die je das Sonnenlicht erblickten. Sie kommen in jeder guten Herde vor und vergiften den Verstand ihrer Familien und Freiheit und Revolution. Die Rede ist von Künstlern, Philosophen und Wissenschaftlern. Doch natürlich hat sich unser landwirtschaftliches Unternehmen auch gegen diese Unholde eine Verfahrensweise erdacht. Am besten wirkt es immer noch den Störenfried zurück zur Herde zu treiben, indem man durch Isolation, Druck und anderen bewährten Maßnahmen seinen Willen bricht (zur Not hat die gute, alte Gewalt noch immer Wunder gewirkt). Doch auch dies gelingt nicht immer. Einige gebildete Rinder kann man nicht zerbrechen. Doch wenn man den Tiger schon nicht töten kann, so stellt man ihn doch zumindest hinter Eisenstangen. Glorifiziere Das Genie, gebe ihn einen abstrakten Personenkult, der die üblichen Rinder verwirrt und die Worte des gebildeten Rindes vergessen lässt. Umgebe es mit einer Aura staubiger Erhabenheit, die sich nur zum zitieren und ersticken und nicht zum begreifen eignet. Sie werden sehen, dass die Herde unberührt von den Botschaften bleibt, die für sie das rote Meer geteilt hätten. Stattdessen werden sie mit dem Foto des Genies Postkarten designen oder Spirituosen danach benennen etc. Sollte es doch einmal zu Unruhen kommen, ist es immer zuträglich der Herde ein Feindbild zu schaffen. Rinder fürchten sich vor allem Fremden, also eignen sich aus anderen Herden dazu gestoßene Tiere oder gar der Nachbarbetrieb. Im Grunde genommen ist es relativ egal, wer warum gehasst wird. Hass ist nur ein äußerst produktiver Zeitvertreib, der einen Stunden lang in Anspruch nimmt und keinerlei Vorkenntnisse oder Begabung benötigt. Darüber hinaus ist Hass neben Sex des Rindes liebster Zeitvertreib.
 
Sollten Sie im Laufe ihres neuen Betriebes ansonsten irgendwelche ethische Fragen aufkommen, bedenken Sie immer: Die Rinder wollen es so!

18.01.2011

Love and marriage, love and marriage...

Jaja, es ist mal wieder an der Zeit, die Welt mit meinen unglaublichen, relevanten Ansichten zu revolutionieren oder so ähnlich. Vor kurzem habe ich mal wieder über das Thema Hochzeit nachgedacht. Man sagt uns Frauen ja charmanterweise nach, wir wären hochzeitswütige Bekloppte, bei denen irgendetwas in der frühen Kindheit schiefgegangen sei.Und wir ALLE wollen ein weißes Kleid, Prinz Ken, eine große, große Kutsche mit ach so edlen Gäulern davor, ich glaube, ihr wisst, was ich meine. Naja, an meiner poetischen Wortwahl merkt man wohl, wie ich zu diesem Thema stehe. Ich halte Hochzeiten für antiquiert. Ich meine, was ist das denn anderes als eine Vertragsbindung, moderner Kuhhandel? Man sagt mir ja, Hochzeit ist ein Liebesbeweis und man sagt sich gegenseitig, dass man sich nie mehr trennen will. Nun gut, was ist das denn, ein LiebesBEWEIS? Kann man denn von Liebe sprechen, wenn man erst ein Stück Metall braucht, um sich davon zu überzeugt, dass sie echt ist? Ich bin weiß Gott keine Expertin, aber das ist nicht meine Vorstellung von Liebe. Denn Liebe hat doch immer sehr viel mit Vertrauen zu tun. Vertrauen, dass der andere nicht beim Anblick des nächsten Pamela Anderson/Bratt Pitt/ Wer auch immer-Double davonläuft. Ist doch viel romantischer, jeden Tag aufzuwachen und zu  bleiben, weil man will und nicht weil eine Scheidung so unbequem wäre und dazu auch noch so unschick. Wenn man dann tatsächlich einen Liebesbeweis will, dann wäre es doch viel schöner, dem Partner die Freiheit  zu schenken anstatt einer goldenen Fessel. Das wäre so in Etwa meine brilliante Schlussfolgerung, aber was wäre eine flammende Rede, wenn man am Ende dann nicht doch den Schwanz einzieht? Viva la Dialektik, mes amis. Es gibt natürlich auch viele Leute, die glücklich sind in ihrer Ehe und die finden das unglaublich romantisch und ich gönne es ihnen von Herzen. Jedem seinen eigenen Schmu, würde ich sagen.
Euer Wolkenkind

28.12.2010

Hmmm

Es ist ja immer sehr interessant, wie man auf seine Außenwelt wirkt Naja, meistens eher deprimierend, nicht weil alle sooooo fies sind, sondern, da man meistens dann doch nicht hört, was man hören will. Naja, jetzt zu meiner mehr oder weniger intressanten Anekdote. Ich war also mit einer Freundin in einer Buchhandlung, wo sie ein schreklich kitschig, melodramatisches Buch in der Hand hielt. So charmant, wie ich doch immer bin, hab ich ihr das auch sofort gesagt. Der Kommentar: "Ach ja, du hast ja eh was gegen Depressive..." Was sie nicht wirklich ernst gemeint hat,  bei mir aber eine Cartoon-like "WHAT?!"-Reaktion ausgelöst hat. Zuallererst möchte ich natürlich sagen, dass ich nichts gegen depressive Menschen habe. Das ist eine schlimme Krankheit und ich wünsche sie niemandem. Allerdings kann man in der letzten Zeit einen merkwürdigen Trend beobachten, in dem das übertriebende Leiden ästhetisiert wird. Na gut, vielleicht ist das nicht wirklich neu, aber es ist mir noch nicht so lange aufgefallen. Na klar, Leid ist wichtig darzustellen in der Kunst. Ist ja schließlich auch ein großer Teil der menschlichen Psyche und dank Stephanie Meyer wissen wir auch, wie ein "Kunstwerk", das versucht jeglicher Art von Konflikt aus dem Weg zu gehen, aussieht. Aber diese Glorifizierung. Man muss sich nur solche Vampir-Verschnitt-Poster angucken, die man in jeder Merchandisingabteilung findet,oder einen Songtext von Simple Plan anhören, die sich so in ihrem Leid suhlen, dass einem schlecht wird. Es gibt auch wirklich gute Musik, die "menschliche Abgründe" (Hach, der gute, alte Pathos) darstellt. Mein persönlicher Tipp "Hurt" von Nine Inch Nails oder Johnny Cash oder so ziemlich alles von Radiohead. Doch ich glaube, Leid kann so eine Sache sein, in die man sich total reinsteigert kann, bis alle einen hassen und die Welt eh scheiße ist und man sich eigentlich gar nicht weiter anstrengen muss. Das ist schade. Es ist natürlich immer ein Kraftakt wieder aufzustehen, aber wieviel erlebt man schon, wenn man auf dem Boden liegt und ober war die Luft war oben eh immer besser. Natürlich muss man, wie Eingangs schon erwähnt, immer einen Unterschied zu Leuten machen, die tatsächlich krank sind und z.B. wahnsinnige Angst haben, ihre Waschmaschiene anzustellen. Nun ja, dies war man wieder einer von vielen halbgaren Gedanken, die ich so gerne meinen Mitmenschen aufdrücke. Ich hoffe, man sieht mir nach.
Das Wolkenkind.

27.12.2010

Frohe Weihnachten...

...falls man das nachträglich sagen darf. Ach egal.
Nun ja, wie man sich denken kann, habe ich in der letzten Zeit den Geburtstag von Jesus Christus gebührlich gefeiert und bin nicht wirklich zum Bloggen gekommen. Das hier wird auch kein langer Post...eher so eine Art Lebenszeichen, bevor es zur nächsten Weihnachtsfeier geht. Ich hoffe, ihr hattet eine genauso entspannte Weihnachtszeit wie ich. Das perfekte Rezept dazu ist ja ironischer Weise, dass man Weihnachten so lange man kann aus dem Weg gehen sollte. Sprich: überfüllten Einkaufszentren, Radio und Weihnachtsmärkte. In geringer Dosis sehr schön. Jetzt will ich euch aber nicht langweilen mit den Einzelheiten, wie ich Weihnachten gefeiert habe. Sowas ist immer sehr tückisch. Man glaubt ja kaum,wie sehr andere Leute von den lustigen Anekdoten vom Opa gelangweilt werden und dass nicht jeder so interessiert ist in meine Weihnachtsgeschenke wie ich selber, hab ich schon immer geahnt. Deshalb wünsche ich euch  allen, die sich diesen Schmu durchlesen, noch ein entspanntes Restjahr (den Teil mit dem Rutsch lass ich diesmal aus, ich hoffe man verzeiht mir, aber dieses Wort klingt einfach so eklig).
Liebste Grüße
Euer Wolkenkind.

02.12.2010

Namen

Ich weiß, ein unglaublich packender Posttitel *räusper*. Nein, im Ernst. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur mir so geht, aber ich persönlich fand ja schon immer, dass Namen etwas Skurriles sind. Ich meine, wäre ich denn die selbe, wenn ich anders heißen würde. Schließlich ist mein Name schon irgendwo ein großer Teil meiner Idendität. Ein Name soll ja so etwas wie eine Zusammenfassung einer Person sein. Wenn man mich rufen will, also an mich denkt und adressiert, sagt man ja nicht: "Ey, Mädchen mit Brille im braunen Pullover schwing mal deinen Arsch her." Sondern, nun ja, meinen Namen halt. Surprise! Nur ist das kein Buchtitel, den man am Ende der Geschichte vergibt. Sondern am Anfang der Geschichte bzw. des Lebens eines Menschen, während noch keine Zeile geschrieben wurde. Eine blanke, nackte Seite, wenn man so will. Und irgendwie prägt einen der eigene Name ja schon. Um so witziger, wenn man versucht sich das Wort einfach so anzuhören, ohne an sich selbst zu denken. Versucht es mal, sagt euren Namen und hört auf die einzelnen Silben, auf den Klang. Seltsam oder?Wieso soll gerade dieses Wort mein Ich beschreiben. Irgendwie ist so ein Name, einzwängend. Viel zu kurz und nichts sagend. Ich sollte es mal wie die Ents aus Herr der Ringe versuchen. Deren Name ist praktisch ihre gesamte Lebensgeschichte (und Ents leben seeeehr lange), die sie ihren Freunden versingen. Sehr romantisch. Gehört dann aber doch zu den Dingen, die ein wenig zu umständlich im Alltag sind und deshalb verworfen werden. Jaja, wie langweilig ich doch mal wieder bin...Ganz auf einen Namen würde ich dann aber auch nicht verzichten. Nennt es Feigheit, aber irgendwie wäre es, als wenn ein Stück Haut abgeschnitten würde und nun ja fehlt. Man gewöhnt sich an seine Krücken. Sie bleiben trotzdem ein denk- und schwafelwürdiges Thema.
Und zu allerletzt noch einen coolen Tipp für den Winter: Wenn es schneit, einfach die Schuhe ausziehen und barfuß im Schnee tanzen. Das ist das Glück (ganz egal, was euer Arzt sagt.)
Liebe Grüße
         Das Wolkenkind

23.11.2010

Freiheit, olé!

Ja meine Lieben,
mal wieder ein Post von mir. Kennt ihr das, wenn ihr über irgendein Thema diskutiert und irgendwie fallen einem während der Diskussion nur doofe Argumente ein. Ein paar Stunden später fällt einem dann auf, dass es um dein Lieblingsthema geht, von dem du ein gründliches Konzept erarbeitet hast und super Monster-Totschlag-Argumente hast. Ja, ja, sowas macht einen fertig. Und das ist auch der Grund, warum ich meine Leserschaft jetzt mit meiner Theorie über die Freiheit des Menschen belästige/erleuchte/what ever. Also, um zu meiner heutigen Situation zurückzukehren: Wir haben über die menschliche Psyche geredet und es wurde allgemein von einem deterministischem Menschenbild geredet. Also, kurz und fast schon kriminell verkürzt: Wir sind das Ergebnis unserer Gene und Einflüsse von Außerhalb. Gut, klingt irgendwie logisch, steht nur im Gegenzug zu was ich glaube. Natürlich hat unser Umfeld, unsere Gene, unsere Erziehung und vieles mehr einen großen Einfluss auf unser Denken, aber es existieren auch noch Logik und Fantasie. Logik ist universell. 1+1=2. Punkt. Die Vorstellung von Schönheit würde z.B. variieren zwischen einem Menschen aus Deutschland und einem aus Korea, die Vorstellung von 1+1 nicht. Denn Logik lässt nur eine einzige mögliche Antwort zu. Meine Erziehung, oder meine Freunde könnten nie meine Logik beeinflussen. Höchstens die Art und Weise, wie ich sie benutze. Doch das Hauptargument liegt auf der Kreativität. Kommt von creare= erschaffen. Und diese würde ein rein deterministisches Weltbild ausschließen. Nehmen wir das "Schwarze Quadrat" von Malewitsch. (Hier ist es:)
Okay,  ehrlich gesagt hätte ich auch gedacht, dass die ultimative Form der menschlichen Kreativität k.a. ein abgefahrenes Hieronymus Bosch Gemälde o.ä. wäre, aber nachdem man nachgedacht hat, fällt einem folgendes auf: Wie jeder Künstler und die meisten nicht Künstler wissen, existiert in der Natur nichts gerades oder symetrisches. Es gibt in der Natur kein Quadrat! Wären wir also Summe äußerlicher Einflüsse, könnten wir uns nichts Symetrisches wie ein Quadrat vorstellen, da wir ein Vorbild in der Natur bräuchten. Dies gibt es nicht. Das Quadrat entspringt allein der Menschlichen Kreativität. Wir haben es "erschaffen", wenn man an "creare" zurückdenkt. Genauso schwarz. Wie wir alle wissen ist Licht weiß und wird erst farbig, wenn es bricht. Schwarz ist also die Abwesenheit von Licht. Etwas, das wir in der Natur nicht finden, denn ein Bisschen Licht scheint immer und was uns schwarz erscheint ist oft dunkelbraun oder dunkelblau. Die Farbe schwarz wird es auf der Erde nicht geben, da sie von der Sonne bestrahlt wird. Schwarz können wir also nicht durch Naturbeobachtung kennengelernt haben, sondern, hurrah, selbst erschaffen. Das heißt: In dem Moment, in dem wir etwas autonom von der Natur erschaffen können, sind wir frei. Bleibt mir nur noch zu sagen: Danke Malewitsch für dein großartiges Bild.
Feiert schön euer Leben, Leute, denn ihr seid frei.
Euer Wolkenkind.